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Zweifelhaftes zu: Energiesparlampen-Vergleich, Vergleich Geschirrspülmaschinen Handspülen, Hebelmischer, Wärmedämmung, Leichtbauweise, Energie sparen, Wasser sparen

Seiteninhalt: Sonstige Verweise:





Energiesparlampen und Glühlampen: Wird beim Vergleich geschwindelt?

Nach dem Ersatz einer 100W-Glühlampe durch eine 20W-Energiesparlampe entstand, auch nachdem diese nach einigen Minuten ihre volle Leuchtkraft entfaltet hatte, unabhängig voneinander bei mehreren Personen der Eindruck, dass die Helligkeit im Raum deutlich geringer war als zuvor mit der 100W-Glühlampe. Um diesen Eindruck zu überprüfen, wurden mit Hilfe eines Luxmeters an einer Reihe verschiedener Energiesparlampen und Glühlampen Messungen der Beleuchtungsstärke vorgenommen und miteinander verglichen. Die Messungen ergaben, dass für den Ersatz einer Glühlampe durch eine Energiesparlampe letztere ein Drittel, nicht ein Fünftel, der Wattzahl aufweisen muss. Da die Messungen möglicherweise durch eine unterschiedliche spektrale Empfindlichkeit des verwendeten Messgerätes verfälscht sein könnten, wurde außerdem ein Vergleichstest durchgeführt, bei dem in einer Leuchte mit 2 Fassungen eine 100W-Glühlampe durch 2 16W-Energiesparlampen (anstatt durch eine mit 20W) ersetzt wurde. Nach diesem 3:1-Wechsel war subjektiv kein Unterschied in der Beleuchtungsstärke mehr festzustellen.

Falls die Herstellerangaben für Energiesparlampen in der beschriebenen Weise nicht korrekt sind, kann dies unerwünschte Folgen haben. Insbesondere muss damit gerechnet werden, dass Menschen die erstmals eine Glühbirne gegen eine Energiesparlampe eingetauscht haben, vom Ergebnis (erheblich dunkler als vorher) enttäuscht sind und demzufolge von der Anschaffung weiterer Energiesparlampen Abstand nehmen.

Auch bei einem 3:1-Wechsel gilt jedoch nach wie vor, dass der Einsatz von Energiesparlampen im Vergleich zu Glühlampen insgesamt erheblich preiswerter ist. Allerdings wird es in vielen Fällen notwendig sein, Glühlampen mit Leistungen über 75W durch zwei Energiesparlampen zu ersetzen, was das Vorhandensein oder die Neuanschaffung einer Leuchte mit zwei Fassungen voraussetzt. Grund hierfür ist die Tatsache, dass Energiesparlampen mit Leistungen größer als maximal 25W im Handel praktisch nicht zu bekommen sind. Auch die zusätzliche Verwendung einer zweiten Leuchte käme in Betracht.





Im Vergleich: Geschirrspülmaschinen verbrauchen deutlich mehr Energie als sparsames Handspülen!

Immer wieder behaupten die Hersteller von Geschirrspülmaschinen, dass ein modernes Gerät weniger Energie verbraucht als ein "vergleichbares" Spülen von Hand. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen, es sei denn man verstünde unter "vergleichbar", dass das Handspülen unter fließendem Wasser bei 95°C zu erfolgen hätte, also bei Bedingungen wie sie auch in der Spülmaschine herrschen. Doch dies macht natürlich keinen Sinn, denn Ziel der ganzen Aktion ist es ja, dass das Geschirr sauber wird. Da der Handspüler, im Gegensatz zur Spülmaschine, auch mechanisch reinigt (Bürste etc.) und außerdem zielgerichtet zu reinigen imstande ist, kommt er mit weit geringeren Wassertemperaturen aus und erzielt trotzdem insgesamt bessere Reinigungsergebnisse.

Laut Herstellerangaben verbraucht eine sparsame Spülmaschine pro Spülgang (12 "Maßgedecke", also das was so anfällt, wenn 12 Leute zünftig getafelt haben, außer Töpfen und Pfannen) etwa 1,2 kWh Strom. Mit dieser Energiemenge ließen sich locker 20 Liter Wasser für den "Handspülgang" von 10°C auf 55°C erwärmen. Selbst wenn also der Handspüler zwischendurch zweimal das Spülwasser wechselt (was normalerweise unnötig ist), verbraucht er gerade eben so viel Energie wie die Geschirrspülmaschine. Berücksichtigt man außerdem, dass das Handspülwasser mit einem Gasboiler erhitzt wird, dann stünden für das Handspülen sogar ca. 60 Liter Wasser zur Verfügung, ohne dass mehr (Primär-)Energie verbraucht wurde als bei dem mit Strom beheizten Maschinenspülgang! (*)

Bei einer Untersuchung im Institut für Haushaltstechnik der Uni Bonn (http://www.uni-bonn.de/Aktuelles/Pressemitteilungen/396_02.html) wurden z.T. sehr hohe Verbräuche an Wasser und Energie bei verschiedenen Handspülern festgestellt. Wasserverbräuche bis zu 300 Litern (!) für 140 Geschirr- und Besteckteile bei einem entsprechenden Energieverbrauch wurden beobachtet. Nur die sparsamsten Testpersonen kamen auf einen Energieverbrauch um 1 kWh, der dem der im Vergleich getesteten Spülmaschinen entspricht.

Allerdings bietet die Untersuchung einige Angriffspunkte für Kritik:
  • Bei der Messung des Energieverbrauchs wurde nicht, wie es aus ökologischen Gesichtspunkten geboten wäre, der Primärenergieverbrauch bestimmt, sondern lediglich der Vor-Ort-Verbrauch. Dadurch werden die Spülmaschinen, die das Wasser mit Strom aufheizen, gegenüber den mit Gas aufheizenden Handspülern um etwa das Dreifache zu gut bewertet. (*)

  • Die Verschmutzung des Geschirs nach wissenschaftlichen Regeln (nach DIN EN 50242) wurde zur Beurteilung von Spülmaschinen konzipiert und berücksichtigt deshalb nicht die besonderen Gegebenheiten beim Handspülen. Insbesondere lassen Handspüler den Schmutz an ihrem Geschirr wohl kaum immer erst lange festtrocknen, bevor sie sich an die Reinigung machen.

  • Zur Beurteilung der Reinigungswirkung gehört auch eine mikrobiologische Untersuchung. Diese wird auf Grund der sehr hohen Temperaturen bei einer Spülmaschine vergleichsweise gut ausfallen. Doch welchen Sinn soll diese Prüfung haben? Die üblicherweise am Geschirr vorhandenen Mikroben setzen sich normalerweise aus harmlosen Allerweltsbakterien zusammen, sofern das Geschirr nicht gerade Tage lang vor sich hin geschimmelt hat.
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Geschirrspülmaschine sollten, sofern sich diese Entscheidung auf Verbrauchsüberlegungen stützen soll, jedenfalls unbedingt die persönlichen Verbräuche an Energie und Wasser berücksichtigt werden.

(*): Wegen der hohen Energieverluste bei der Elektrizitätsgewinnung müssen je erzeugter kWh Strom etwa 3 kWh Primärenergie eingesetzt werden.





Energie sparen mit dem Hebelmischer?

Vielfach wird behauptet, dass die immer häufiger an Waschbecken als Armaturen anzutreffenden Hebelmischer ("Einhandmischer") im Vergleich mit den früher vorherrschenden Drehventilen ("Zweihandmischer") zu einem geringeren Energieverbrauch führen. Dies wird damit begründet, dass es mit einem Hebelmischer einfacher ist, beim Hände waschen etc. zwischenzeitlich das Wasser abzustellen. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Folgendes ist die Regel:
  • Kaum jemand sperrt tatsächlich zwischenzeitlich das Wasser ab.

  • Im Gegensatz zu den herkömmlichen Armaturen, bei denen häufig aus Bequemlichkeit nur das kalte Wasser aufgedreht wurde, stehen, ebenfalls aus Bequemlichkeit, die Mischhebel Deutschlands stets einträchtig in Mittelstellung, so dass bei jeder Benutzung Warmwasser verbraucht wird.

  • Vor Allem in Gegenden mit kalkhaltigem Leitungswasser sind Hebelmischer häufig nach kurzer Zeit so schwergängig geworden, dass eine Feinregulierung des Wasserstrahls praktisch unmöglich ist. Der Wasserhahn wird zwangsläufig bei jeder Benutzung voll geöffnet.
Dass der Einsatz von Hebelmischern zu einem geringeren Energieverbrauch führt, ist also kaum zu erwarten. Einiges spricht dafür, dass eher das Gegenteil der Fall ist.

Ein herkömmliches Ventil eignet sich bei näherer Betrachtung weit besser als ein Hebelmischer dazu, den Wasserstrahl auf ein notwendiges Minimum zu begrenzen.





Vergleich Wärmedämmung: Massivhaus besser als Leichtbau?

Von den Befürwortern dieser Theorie werden verschiedene Argumente vorgebracht, die angeblich für die Verwendung massiver Wände sprechen und gegen Leichtbauweise und Wärmedämmung:

1. "Massive Wände können mehr Wärmeenergie speichern als Leichtbauwände. Dadurch kann die am Tage eingestrahlte Sonnenwärme nachts besser genutzt werden."

Leichtbauwände können zwar tatsächlich weniger Wärmeenergie speichern, geben diese jedoch auf Grund ihrer normalerweise erheblich geringeren Wärmeleitfähigkeit auch langsamer wieder nach außen ab. Außerdem ist eine Nutzung der Sonneneinstrahlung nur auf der Sonnenseite des Hauses und auch dort nur bei schönem Wetter in nennenswertem Maße gegeben.

2. "Für die Gemütlichkeit kommt es vor Allem auf die Temperatur der Wände an (Strahlungswärme), die Lufttemperatur im Raum ist nicht allein Ausschlag gebend."

Hier wird jedoch vergessen, dass zwischen Lufttemperatur und Wandtemperatur ein enger Zusammenhang besteht. Vor Allem in Schlafzimmern (die in der Regel an der Schattenseite der Häuser liegen) ist bei gegebener Lufttemperatur die Wandtemperatur um so höher, je besser die Wand isoliert ist!

3. "In vielen Altbauten wird weniger Heizenergie verbraucht als die Bauphysiker berechnet haben."

Das liegt daran, dass der Einfluss der Sonneneinstrahlung häufig unterschätzt worden ist. Doch im Ergebnis besagt das Ganze lediglich, dass Altbauten energetisch etwas weniger katastrophal abschneiden.

4. "Viele Altbauten sind energetisch sogar besser als moderne Energiesparhäuser".

Die Tatsachen: Während Energiesparhäuser mit umgerechnet 5 bis 10 l Öl pro m² und Jahr auskommen (einige verbrauchen noch erheblich weniger), liegt der durchschnittliche Verbrauch bei Altbauten bei satten 20 bis 30 l und gelegentlich noch mehr.

5. "Die moderne Bauweise von Energiesparhäusern begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen."

Schimmelbildung an Wänden ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern es gibt sie ebenso, wenn nicht sogar häufiger, in Altbauten. Schimmelbildung wird hauptsächlich durch schlechte Wärmedämmung (auch stellenweise fehlerhafte Dämmung) oder durch zu spärliche Belüftung begünstigt. Bei richtiger Bauweise und regelmäßigem Lüften (Echte "Energiesparhäuser" haben sowieso eine Zwangsbelüftung über Wärmetauscher) ist die Gefahr eines Schimmelbefalls nicht gegeben.

Mehr zum Thema Wärmeleitung durch massive Wände:
http://www.ziegelphysik.de
(gesehen am 20.08.2003)





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